Manfred Roeder in Glashütten

1961 Roeder, seine Frau und eine der Töchter ziehen in den Taunus.

21.12.1963 – Roeder ist in Glashütten im Taunus polizeilich gemeldet und wohnhaft. Im Telefonbuch läßt er sich bis zuletzt als »Generalrichter a. D.« führen.

1964 – Wahl zum Beigeordneten in den Gemeindevorstand.

1964 bis 1968 – Roeder arbeitet Seite an Seite mit dem Bürgermeister Glashüttens, Johann Gottschalk. Er vertritt die Gemeinde bei Gerichts- und Notarterminen.

Mitte der sechziger Jahre gelingt es dem Franzosen Gilles Perrault, Roeder in seinem Wohnort Glashütten aufzuspüren und mit ihm zu sprechen. Perrault über Roeder: »Ich glaube, dass sein einziges Bedauern darin bestand, dass nicht alle zum Tode verurteilt worden waren.« Er wundert sich, dass dieser »hundertprozentige Nazi, der Dutzende von Widerstandskämpfern aller Nationalitäten zum Tode verurteilt hatte, in Deutschland ein angesehener Mann war, umgeben von der Achtung seiner Nachbarn.«

Mai 1968 – BM Gottschalk nimmt Roeder vehement in Schutz. Roeders Person und seine Mitwirkung im Gemeindevorstand werden weiterhin nicht in Frage gestellt.

20.10.1968 – Kommunalwahl mit Einheitsliste.

06.12.1968 – Amtseinführung von Roeder, der als als Erster Beigeordneter gewählt wird.

Amtsblatt vom 16.08.1969: Roeder vertritt BM Gottschalk bei der Gemeindevertretersitzung am 25.07.1969 den BM und leitet die Gemeindevorstandssitzung.

10.10.1969 – Roeder hält in Vertretung Gottschalks eine Dankesrede.

06.01.1971 – die Wahl wird angefochten und für ungültig erklärt.

Januar 1971 – Roeder vertritt BM Gottschalk, der im Urlaub ist.

23.04.1971 – letzte Sitzung der Gemeindevertretung vor den Neuwahlen.

27.05.1971 – letzte Amtshandlung: Roeder vereidigt den neuen Ersten Beigeordenten in Vertretung des BM Gottschalk.

18.10.1971 – Roeder stirbt. Er wird auf dem Gutsfriedhof in Neetze beigesetzt.

Quellen:

Wikipedia

Gemeindearchiv Glashütten.

Heinrich Grosse „Ankläger von Widerstandskämpfern und Apologet des NS-Regimes nach 1945 – Kriegsgerichtsrat Manfred Roeder

Ingrid Berg Jahrbuch HTK 2018 „Kommunalpolitik mit NS-Vergangenheit? Manfred Roeder als Beigeordneter in Glashütten, JaBu 2018, S. 205 – 219“