Das Wahlergebnis der NSDAP in unseren Gemeinden bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 zeigt ein differenziertes Bild. Und könnte dennoch erklären, warum Dr. Manfred Roeder hier als geehrter Bürger wohlangesehen war.

War Glashütten ein braunes Nest?

Bei der letzten freien Reichstagswahl der Weimarer Republik am 5. März 1933 erzielte die NSDAP deutschlandweit knapp 44% der abgegebenen Stimmen.

In Glashütten wurde die NSDAP unangefochten Wahlsieger mit ca. 78 %. Die die SPD hatte übrigens ganze 2 Stimmen in Glashütten.

In Schloßborn holte das Zentrum die absolute Mehrheit mit 62,2% !!! Die Nazis nur 22% der Stimmen.

Ehlhalten lag etwa im Landesdurchschnitt.

Für Oberems sind keine Wahlergebnisse bekannt

Quelle: Pfarrchronik von Schloßborn, Pfarrer Geis 1933

Für Schloßborn freue ich mich, sagt Christoph Klomann. „Es bestätigt die Angaben und auch die politische Einstellung meiner Großeltern.“

Für Glashütten, das soviel Wert darauf legt, nicht als braunes Nest zu gelten, zeigt das Wahlergebnis etwas grundlegend anderes. Es wundert nicht, dass Dr. Manfred Roeder nach Glashütten zog. Er wird sich informiert haben bei seiner Suche nach einem Ort, der ihm ein wohlgesonnenes Umfeld bereitet.

Glashütten ist keine Ausnahme, auch wenn das Wahlergebnis hier besonders hoch ausfiel. Die NSDAP hatte in den letzten sogenannten freien Wahlen deutschandweit sehr hohe Ergebnisse und eine breite Zustimmung in der Bevölkerung. Wir können uns heute dafür schämen oder nicht. Als Tatsache bleibt das Wahlergebnis 1933 und alles was dem nachfolgte. Dem müssen wir uns ehrlich stellen. Auch heute noch.