Ein Beitrag von Christoph Klomann
Die Gebietsreform 1970 wirkt bis heute nach. Geschichte dazu kennen viele der neuentstanden Gemeinden. Oft wurde der „fremde Name“ zum sichtbaren Ankerpunkt des Unwillens. Christoph Klomann stellt Fragen zur Entstehungsgeschichte der Gemeinde.
SOG glasklar
7. Mai 2020
Gemeindegebietsreform 1970
Aus dem unbedeutenden Straßendorf Glashütten wird die Gemeinde Glashütten mit den Orten Glashütten, Oberems, Schloßborn
Wusste die damalige SPD-Landtagsfraktion um die braunen Seilschaften der agierenden Personen?
Für mich geht es in erster Linie um die Frage, ob der Jurist Dr. Manfred Roeder, unstrittig ein hochrangiger nationalsozialistischer Richter und Staatsanwalt, an den Vorbereitungsarbeiten zur Gemeindegebietsreform in Hessen Anfang der 1970er Jahre beteiligt war.
Dabei ist ein besonderes Augenmerk darauf zu richten, ob die damalige Landtagsfraktion der SPD, damals in Hessen politisch tonangebend, wissentlich mit dem nationalsozialistischen Juristen verhandelte, oder ob diese blauäugig und nichtsahnend die Verhandlungen mit Roeder und dem Ortsbürgermeister des einst kleinen und unbedeutenden Straßendorfes Glashütten, Johann Gottschalk, führte.
Diese Fragen müssen geklärt werden. Sie sind entscheidend dafür, ob die damals neugeschaffene Gemeinde Glashütten ehrbar oder eben aus braunem Sumpf entstanden ist. Für mich als Bürger dieser Kommune wäre Letzteres ein untragbarer Zustand, der auch nach langer Zeit korrigiert werden müsste.
Christoph Klomann